Dass der Winter kommt wusste ich ja eigentlich. Dass dieser aber so grossen Schritte dabei nimmt, hätte ich nicht für möglich gehalten. Es war kurz nach 16:00 Uhr, als die Schatten von den hohen Bäumen die Wasseroberfläche von dem See verdunkelten und die Temperaturanzeige auf dem Lenker von Chocolate auf unter 3 Grad rutschte. Den ganzen Tag über spürte ich die Kälte an den Fingern und Ohren, dieser unangenehme stechende Schmerz welcher sich wie tausende von Nadelstiche anfühlt, das Radfahren machte diesen aber noch einigermassen erträglich. Jetzt jedoch überfiel mich die Kälte regelrecht und zitternd sass ich auf der weissen kleinen Bank am Ufer grünschimmernden See. Um mich herum standen kleine Holzhäuschen welche in der Badesaison als Verkaufsstände dienten, jetzt jedoch waren die Fenster mit Bretter, von welchen die hellblaue Farbe abblätterte, vernagelt. Das Wasser auf dem See kräuselte sich leicht und kurz darauf zog ein kalter Herbstwind über mich hinweg welcher kalt durch den Stoff hindurchblies.
In meinen Packtaschen war eine Campingausrüstung für bis zu -15 Grad und in den letzten Tagen in Patagonien war ich auch bei bis zu -11 Grad unterwegs. Dass es funktioniert wusste ich, jedoch war die Aussicht auf eine kalte Nacht im Zelt überhaupt nicht verlockend. Im Gebüsch neben mir raschelte es und eine Person erschien aus dem dichten Grün, lief über die Wiese vor mir und nickte zur Begrüssung kurz zu. In Europa einen Ort zu finden an dem es keine Menschen hat oder zumindest keine Häuser, ist teilweise fast so schwierig wie es z.B. in Indien war und die Möglichkeit nach Anbruch der Dunkelheit wieder weggejagt zu werden, trug auch nicht zur Motivation bei. Noch ein, zwei mal drehte ich die Möglichkeiten in meinem Kopf hin und her, checkte die Karte auf dem Handy und packte danach die verbliebenen Riegel zurück in die Packtaschen. Noch 35 Kilometer bis zur nächstgrösseren Ortschaft, noch 35 Kilometer bis zur Wärme einer Herberge. Eine prächtige Altstadt und bunte Häuser empfingen mich, als ich im letzten verbliebenen Tageslicht nach über 110 Kilometer endlich Zamość erreichte.
«Passport please»
Ich brauchte meinen Pass schon so lange nicht mehr, dass ich ihn zuerst in den Tiefen der Packtaschen gar nicht fand. Endlich spürte ich die mit Kreuzen geprägte dicke Hülle des Passes und übergab diesen der uniformierten Frau neben mir. Sofort verschwand sie mit diesem in einem kleinen Häusschen welches zwischen den dutzenden Fahrspuren standen auf welchen sich Autos, Lastwagen und Busse reihten. Ich hasse es meinen Pass aus der Hand zu geben, auch wenn es sich dabei um Beamte, Polizei oder sonstige Offizielle handelt. Zu wichtig ist dieses Dokument, zu viele Probleme und Umstände gibt es wenn dieser verloren geht oder gestohlen wird.
«Thank you sir, have a good journey» sagte die Grenzbeamtin auf Englisch mit starkem osteuropäischen Akzent. Ihre sanften Gesichtszüge und das gepflegte blonde Haar passten absolut nicht zu der bulligen Uniform und dem grossen Gewehr, wirkten eher so als hätte man ein Topmodel in den Krieg geschickt. Ich stellte mir vor wie sie sich wohl kleidet, wenn sie nicht gerade an der Polnisch/Ukrainischen Grenze arbeiten muss, wobei mein Blick wohl eine Sekunde oder zwei zu lange an ihr hängen blieb. Ihr freundliches Gesicht verfinsterte sich, so als hätte sie meine Gedanken lesen können, so als hätte ich ihre Macht in Frage gestellt.
«Ehm…» ich musste etwas sagen. Jetzt einfach umdrehen und weglaufen wäre nach dem langen Blick von mir zu feige.
«… is there an ATM in the next Town?»
«at the center on the left»
Noch bevor ich mich bedanken konnte, drehte sie schnell ihren Kopf und wand sich dem nächsten Reisenden zu. Ich lief zurück zu Chocolate und fuhr los, bevor es sich die Ukrainische Staatsgewalt doch noch anders überlegen konnte.
Auf der anderen Strassenseite reihten sich Lastwagen welche nach Polen reisten über mehrere 100 Meter und von weitem sah ich bereits das Grau der nächsten Ortschaft, Rawa-Ruska. Die Ukraine stand eigentlich nie wirklich auf meinem Reiseplan sondern rutschte eher irgendwie dazwischen nachdem das Visum für Weissrussland nicht geklappt hat. Doch ich liebte das Land bereits schon nach den ersten Kilometern. Ein geschäftiges Treiben empfing mich als ich die kleine Stadt erreichte, Menschen sprachen vor den Supermärkten miteinander und belebten die Innenstadt. Kyrillische Schriftzüge prägten das Stadtbild und auf einmal fühlte ich mich zum ersten Mal seit der Rückkehr aus Südamerika zurück in der Fremde. Denn fremde Sprachen um sich zu hören kann nach einer Weile ganz normal werden und das Gefühl irgendwo weit weg zu sein, verschwindet dadurch ganz langsam. Aber wenn sämtliche Strassenschilder und Beschriftungen auf einmal in einer nicht lesbaren Schrift angeschrieben sind, dann fühlt sich das Zuhause noch viel weiter weg an. So wie damals in Südostasien zum Beispiel, mit den schön geschwungenen thailändischen Schriftzügen oder der myanmarischen Schrift, welche eher so aussah wie die Wingdings Schrift von Microsoft als wie eine wirklich existierende Sprache. Fremde Sprachen zu hören ist der Anfang einer fernen Reise, aber fremde Sprachen zu «sehen» macht die Exotik der Reise erst real.
An einem bunten Geldautomat bezog ich ein paar wenige Geldscheine und fand somit raus, dass die Währung der Ukraine der Hrywnja ist. Ja, meine Vorbereitung für das Land war mal wieder ziemlich lausig und abgesehen davon was gerade zwischen den USA und der Ukraine abging, war für mich das Land so ziemlich unbekannt in welchem ich mich gerade bewegte. Ich kaufte ein paar Lebensmittel im Supermarkt ein, lief an einem riesigen Regal mit unzähligen Wodka Marken vorbei und fuhr anschliessend wieder aus der Stadt hinaus. Die Strasse führte schnurgerade über eine grosse Ebene auf welcher sich links und rechts vertrocknete Felder in die Ferne erstreckten. Eine mit Unkraut überwucherte Bahnlinie zog sich neben mir entlang der Strasse und sie machte wenig den Eindruck, dass hier auch noch tatsächlich Züge fuhren. Der Grenzübertritt hatte länger gedauert als wie geplant und ich spürte wie die Tage kürzer wurden. Bereits neigte sich die Sonne wieder knapp über den Horizont und bis zu den letzten Sonnenstrahlen blieben mir nur noch wenige Minuten. Eine kleine Feldstrasse bog von der Hauptstrasse ab und führte an einem Dorf mit halbzerfallenen Häusern vorbei und von dort weiter ins dichte Grün. Durch das jahrelange Wildcampieren konnte ich mir ein gutes Gefühl für mögliche Schlafplätze aneignen und dieses Gefühl schrie nun gerade danach links abzubiegen. Die Steine unter den Reifen knirschten als ich die asphaltierte Hauptstrasse verliess und Chocolate rumpelte laut über die im Boden versenkten Bahnschwellen. Ich liess das Dorf hinter mir, hoffte dass mich keiner der Bewohner sah und steuerte direkt in das dichte Grün hinein. Die Strasse wurde zu einem Trampelpfad und verschwand dann schliesslich vollständig. Nur eine kleine Lücke in dem Gebüsch deutete den weiteren Weg an und ich folgte diesem zu Fuss weiter. Nach mehreren Metern öffnete sich das Gebüsch und machte einer kleinen Lichtung Platz auf welcher es nicht nur genügend Platz zum Campieren gab, sondern sogar noch einen Tisch und ein paar Stühle. Leere Wodka-Flaschen lagen auf dem Boden rum und glitzerten in den letzten Sonnenstrahlen. Perfekt, mein Bauchgefühl hatte mich wieder einmal an die richtige Stelle geführt. Schnell baute ich das Zelt auf, begann zu kochen und legte mich müde aber zufrieden in meine kleine «1-Zimmerwohnung». Ich war wieder einmal in einem neuen Land und spürte endlich wieder so etwas wie Ferne und Abenteuer. Das letzte Mal, bevor es zurück geht an den Startpunkt der Reise auf welcher ich schon seit fast 3.5 Jahren und über 55’000km war.
Ein Rumpeln weckte mich auf. Um mich herum war es noch stockdunkle Nacht und ich spürte wie der Boden leicht zitterte. Ganz nah war das Geräusch eines grossen Dieselmotors zu hören und das Krächzen von Metall auf Metall. Auf den überwucherten Bahnlinien fuhren also doch noch Züge! Die Erkenntnis über die nächtliche Ruhestörung liess die Aufregung wieder verpuffen und so drehte ich mich nochmals, um ein paar Stunden Schlaf vor dem Sonnenaufgang zu bekommen.
Am nächsten Tag fuhr ich weiter über die flache Ebene, welche nur selten von kleinen Hügelketten unterbrochen wurde. Die Felder lagen wie ein Flickenteppich in verschiedenen Braun-Tönen in der Landschaft und veränderten ihre Farbe mit dem sich fortschreitenden Tag. Erste Plattenbauten kündigten die Grossstadt Lwiw an, welche mit 730’000 Einwohnern die siebtgrösste Stadt der Ukraine ist. Die sowjetische Architektur mit ihren eckigen Betonbauten umgaben mich bereits nach kurzem vollständig als ich auf einer breiten Strasse immer weiter in das Zentrum der Stadt fuhr. So viele Plattenbauten auf einer so kleinen Fläche zu sehen fühlte sich noch sehr ungewöhnlich an nach all den Monaten in Skandinavien und Westeuropa – ganz zu schweigen von den Jahren in den Amerikas und in Asien. Aber sobald ich die Innenstadt erreichte, änderte sich das Stadtbild auch wieder grundsätzlich. Nun war ich umgeben von schönen alten Häusern aus Stein und Holz, welche in verschiedenen gelb- und orangetönen in den wolkenverhangenen Himmel ragten. Dazwischen waren prächtige Kirchen mit majestätischen Kuppeldächer und hohen aufwändig verzierten Kirchtürmen zu sehen. Das Hostel, in welchem ich schlussendlich ein Bett fand, hatte zwar einen bequemen Schlafsaal mit Vorhängen um die Betten (oooh was für ein Luxus!) aber allerdings keinen Platz für Chocolate. Mit einem unguten Gefühl schloss ich sie vor dem Hostel an die Strassenlaterne und hoffte, dass sie auch am nächsten Morgen noch dort stehen würde.
Lwiw zog mich mit ihrer schönen Altstadt sowie der bewegten Geschichte sofort in ihren Bann. Die schmalen Gassen wurden mit dem Rumpeln von Reifen auf den Pflastersteinen und dem Ächzen der alten Strassenbahnen erfüllt. In hell erleuchtenden Schaufenster wurden moderne Elektronikartikel und andere Gegenstände angeboten, während die Fassaden drumherum uralt waren und der Putz abblätterte. Und auf jedem noch freien Quadratmeter standen Stühle und Tische von den Cafés, gefüllt mit Touristen und Einheimischen. Aber das Beste war wahrscheinlich, dass es hier überall gute Bars mit einer Riesenauswahl an Biersorten:
Ein blauer Himmel am nächsten Morgen trieb mich bereits wieder früh zurück auf die Strasse. Noch bevor die Rush-Hour einsetzte, versuchte ich die Stadt zu verlassen und erreichte relativ schnell ihren südlichen Rand. Die alten Häuser der Altstadt verschwanden schnell hinter mir und machten wieder den Plattenbauten Platz, welche die Stadt wie einen Gürtel umgaben. Endlich erblickte ich die ersten grünen Flächen und folgte einem kleinen Fluss in südliche Richtung. Die Autobahn schluckte den Grossteil des Verkehrs und so fuhr ich auf einer fast verkehrsfreien Strasse durch die braun-grünen Felder auf welchen einzelne Traktoren die Felder bestellten. Die Luft war klar und kühl und in der Ferne sah ich bereits kurz vor Mittag die ersten Berge der Karpaten. Nach den endlosen Ebenen in Polen, im Baltikum und Finnland sehnte ich mich regelrecht nach etwas Abwechslung. Ich wollte wieder lange Uphills, Strassen, welche sich wie ein silbernes Band die Bergen hinaufschlängeln und Aussichten in weite Täler unter mir. Doch bis zu den ersten Bergen fehlte noch eine halbe Tagesdistanz welche mich durch eine langweilige Umgebung führte. Zahlreiche kleine Dörfer lagen verstreut zwischen den Feldern und es schien, als würde die Strasse mit vielen Umwegen durch alle Dörfer führen zu wollen. Nur langsam kamen die Karpaten näher obwohl die Kilometerzahl auf dem Tacho bereits schon wieder auf über 100 anstieg. Als ich endlich am Abend mein Zelt an einer Raststätte mit vielen Tischen und Bänken inmitten eines kleinen Waldstückes aufschlug, leuchteten die Bergspitzen orange in den letzten Sonnenstrahlen und waren nur noch wenige Kilometer entfernt. Die Vorfreude auf den nächsten Tag stieg.
Ein herbstliches Bild erstreckte sich am nächsten Morgen vor mir. Im Nebel unter mir schaute nur der Kirchturm der letzten Stadt heraus während die Bergen dahinter sich in einen wolkenlosen Himmel auftürmten. Noch einmal spürte ich die kühlen Wassertröpfchen auf meiner Haut als ich die Strasse hinunter fuhr und vom Nebel umhüllt wurde. Die grauen Plattenbauten verschwanden in dem grauen Nebel fast gänzlich während dunkelgraue Gestalten die Plätze darunter bevölkerten. Nachdem die Strasse den Fluss überquerte, stieg sie wieder leicht an und schon bald lichtete sich der Nebel mit jedem Höhenmeter weiter. Die Sonne kämpfte gegen die grauen Wolkenmassen an und gewann zwei Kurven später den Kampf endgültig. In einem dichten Nadelwald hingen die restlichen Wolkenfetzen wie verlorene Wattebäuschen und verliehen dem Wald eine mystische Stimmung. Die Strasse stieg nun steiler aber dafür kontinuierlich an. Schnell landete der Pullover auf dem Gepäckträger und erste Schweisstropfen landeten auf dem Oberrohr von Chocolate. In dem Tal unter mir hörte ich die Motoren und den Lärm der Stadt welcher mit jedem Kilometer leiser wurde. Schneller als wie gedacht erreichte ich die Passhöhe. Vor mir lag ein Tal welches sich an seinem südlichen Ende in zwei schmale Täler teilte, wobei das rechte nach Westen wegführte, während das linke weiter dem Fluss nach Süden folgte. Um zurück zu der Hauptstrasse zu gelangen, folgte ich dem linken Tal und überquerte dabei den Fluss über eine alte halbzerfallene Brücke. Der Asphalt hatte sich schon lange verabschiedet und einem groben Kies Platz gemacht, als die Strasse wieder anstieg um den zweiten Bergpass zu erreichen und der bisher breite Fluss wurde immer schmaler und rauschte weissschäumend durch den Talboden neben mir. Nur wenige Häuser säumten die Strasse und Menschen waren schon lange nicht mehr sichtbar. Die Umgebung fühlte sich so ein bisschen an wie damals auf einem der Inka-Trails in Peru, nur, dass ich hier nicht auf über 4000 Meter war, sondern gerade einmal auf etwas mehr als wie 600.
Die Strasse flachte wieder etwas ab, drehte nach Westen und führte mich durch ein weiteres Tal zurück auf die Hauptstrasse. Smooth rollte Chocolate über den Asphalt und nur der Staub auf dem Rahmen zeugte noch von der kilometerlangen steinigen und verstaubten Strecke durch das enge Tal. In der letzten Ortschaft vor dem nächsten Bergpass kaufte ich noch Lebensmittel für später ein und begann anschliessend mit dem Aufstieg. Die Sonne stand schon sehr tief, als die Strasse wieder flacher wurde und eigentlich hätte ich mir schon lange einen Schlafplatz suchen sollen. Im Tal unter mir gab es zahlreiche Möglichkeiten, doch auf dem Bergkamm waren die Plätze rar. So fuhr ich immer weiter entlang der Strasse, welche sich wie eine Achterbahn über die Berge legte. Nach einem kurzen Aufstieg folgte gleich kurz darauf ein kurzer Downhill, nur um danach gleich wieder in den nächsten Aufstieg zu führen. Diese Rolling Hills waren für mich immer das Schlimmste zu fahren, besonders nach einem sowieso schon anstrengenden Tag mit vielen Höhenmeter. Zusammen mit Tim, einem Radreisenden aus England, folgte ich in der Türkei mal einer Schnellstrasse nach Istanbul, welche ebenfalls ständig hoch und runter ging, aber von den Einheimischen als «Flach» bezeichnet wurde. So kam es, dass die Rolling Hills zu den «Turkish Flat» wurden. Und die Turkish Flats waren an dem späten Abend in der Ukraine wieder allgegenwärtig. Nur mühsam fuhr ich durch die hügelige Gegend und erreichte in absoluter Dunkelheit endlich den höchsten Punkt.
Helles Scheinwerferlicht leuchtete die Strasse vor mir aus und Umrisse von Personen waren darin erkennbar. Hochgestapelte Sandsäcke säumten die Strasse und ein Schlagbaum hinderte mich an der Weiterfahrt. Aus dem Schatten neben der Strasse trat eine dunkle Gestalt mit Maschinengewehr auf mich zu. Sein Blick war freundlich und strahlte eine gewisse Ruhe aus, während sein Gewehr eher furchteinflössend das Licht des Scheinwerfers reflektierte. Die polnische Grenze befand sich nur knappe 200 Meter neben der Strasse und so machte die Kontrolle an dieser Stelle durchaus Sinn.
«Passport please»
oooh nicht schon wieder, dachte ich mir und händigte ihm meinen Pass aus welcher tief in den Packtaschen verborgen lag. Weitere Autos hielten vor dem Schlagbaum an und eine kleine Schlange bildete sich hinter mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit schaltete der Grenzbeamte seine Taschenlampe aus mit welcher er meinen Pass kontrolliert hatte und öffnete den Schlagbaum. Direkt dahinter war ein grosser Parkplatz mit einer Wiese zu erkennen. Die Raststätte welche auf meiner Karte eingezeichnet war und welche ich eigentlich als Schlafplatz eingeplant hatte.
«Sorry Sir» versuchte ich die Aufmerksamkeit des Grenzbeamten wieder auf mich zu lenken «Is it possible to camp there? I’m super tired…». Mit einem fragenden Gesichtsausdruck starrte er mich an und machte einen Schritt in meine Richtung.
«Sleep» fügte ich hinzu, hielt den Kopf schief und hielt meine Hände als Kopfkissen darunter – das internationale Zeichen für «Schlafen» sozusagen. Nun hellte sich seine Miene etwas auf.
«Okay, okay» antwortete er und hielt beide Daumen nach oben.
Ich schob Chocolate über einen kleinen Trampelpfad in die Wiese, lies sie dort stehen und suchte im Schein der Stirnlampe eine geeignete Stelle. Knappe 100 Meter von der Kontrollstelle entfernt schlug ich das Zelt an dem Waldrand auf, direkt neben einem überdachten Picknickplatz. Gerade wollte ich mit dem Kochen beginnen, als ich schwere Fusstritte in der Dunkelheit vernahm, welche mit schnellem Tempo auf mich zu kamen. Gespannt lauschte ich in die Nacht, bereit die Flucht zu ergreifen falls es nötig wäre. Im fahlen Mondlicht sah ich das Maschinengewehr noch bevor ich die grosse Gestalt dahinter erkennen konnte. Sein Gesicht schaute mich grimmig an als er auf das Zelt zeigte und laut auf Ukrainisch zu reden begann. Ich verstand kein Wort und befürchtete schon, dass ich trotzdem nochmals umziehen muss, obwohl ich eigentlich keinen Kilometer mehr fahren könnte. Die vielen Auszeichnungen an seiner Uniform schrien Macht und Autorität aus. Es musste sich dabei bestimmt um den Vorgesetzten von dem Beamten handeln, welcher mich soeben kontrollierte. Mit seiner Taschenlampe leuchtete der in die Ecke neben dem Zelt worauf am Boden etwas kleines langes das Licht reflektierte. Langsam hob er dieses auf, wobei ich erkannte, dass es sich um ein Kabel handelte welches quer durch den Wald führte. Nur von kleinen Metallstäben gehalten, löste es in dem Kontrollposten sofort einen Alarm aus, sobald man es nur leicht berührt. Als ich das Zelt aufbaute, tat ich dies im Dunkeln und habe anscheinend das Kabel nicht nur berührt, sondern ganz aus seiner Halterung gezogen. Mit geschickten Handgriffen brachte er das Kabel wieder in seine Halterung und schnell versetzte ich die Position des Zeltes. Nur ein kurzes Nicken und dann verschwand er wieder in der Dunkelheit.
Nach einem langen Downhill über eine Strasse welche praktisch aus Schlaglöcher bestand, erreichte ich den Talboden welchem ich bis zur slowakischen Grenze folgen konnte. Die Einreise bestand aus einer langen Wartereit, war an sich aber relativ unkompliziert. In der Slowakei war ich schon einmal (siehe hier). Ganz am Anfang dieser Reise vor knapp 3.5 Jahren überquerte ich die Südwestliche Grenze des Landes, mit einem damals noch komplett braunen Fahrrad welches brandneu in der Sonne glänzte und mit dunkelblauen von der Sonne nicht verblichenen Packtaschen. Nun, als ich an dem Tag zurück in die Slowakei kam, sah das ganze Bild etwas anders aus. Vieles hatte sich geändert in den vergangenen Jahren. Nicht nur Chocolate war kaum mehr wieder zu erkennen, auch ich hatte mich in vielen Bereichen verändert. Den Kopf voller Eindrücken von exotischen Plätzen, die Muskeln stark von über 5000 Meter hohen Bergpässen und mit Narben welche Geschichten von weniger guten Zeiten erzählen.
Bereits damals durfte ich eine grosse Gastfreundschaft in der Bevölkerung erfahren und auch dieses Mal war es nicht anders. Am frühen Morgen fuhr ich am nächsten Tag über eine noch komplett leere Hauptstrasse, nachdem ich die Nacht am Ufer eines kleinen Flusses inmitten von Weizenfelder verbrachte. Kettenrasseln hinter mir kündigte einen weiteren Radfahrer an und im Rückspiegel sah ich, wie sich ein Rennvelofahrer näherte.
«Dobré ráno. Kam ideš?»
«Ehm sorry, what? Only English»
«Come! Come!»
Wir erreichten eine grössere Stadt und ich folgte meinem neuen Begleiter in das Stadtzentrum zu seiner Lieblingsbar. Es war noch früher Sonntagmorgen und entsprechend leer war der grosse Platz direkt vor der Bar. Mit Händen und Füssen versuchten wir so etwas ähnliches wie eine Konversation zu führen, als ein weiterer Mann neben uns stand. Es folgte eine kurze Unterhaltung der beiden auf slowakisch, von welcher ich nur «Dobre» verstand und dann verschwand der zweite Mann wieder, nur um kurz darauf mit einer grossen Einkaufstasche mit Lebensmittel zurückzukehren.
«For you! Energy!!» sagte er und überreichte mir die Tasche in welcher genügend Essen für die nächsten drei Tage war. Wie gesagt, die Gastfreundschaft in der Slowakei ist sehr sehr gross…
Ich erreichte am späteren Nachmittag die Stadt Presov, in welcher ich bereits von einem ehemaligen Arbeitskollegen erwartet wurde. Wie es der Zufall wollte, besuchte er seine Eltern in genau der Zeit in welcher ich durch die Slowakei fuhr und so blieb ich zwei Nächte in Presov um mit Fero und seiner Familie seine Heimatstadt zu erkunden.
Müsste ich den Herbst zeichnen, ich würde ihn genau so zeichnen wie die Umgebung, welche mich ein paar Tage später umgab. Die sanften Hügel lagen hinter mir und machten den Bergen der Hohen Tatra Platz. Ein Blätterwald welcher durch seine satten Rot- und Gelbtönen nicht herbstlicher hätte sein können, umgab die Strasse auf welcher ich fuhr und verlierte sich weit oben in den grauen Wolken. Der Aufstieg bis hierhin war anstrengend, hatte sich aber bei dem Ausblick auf jeden Fall gelohnt.
Die Strasse schlängelte sich dem Berg entlang weiter nach Westen und verlor dabei nur wenig an Höhe. Es folgte ein «Turkish Flat» bis sie schliesslich nach vielen weiteren kleinen Anstiegen endlich zurück ins Tal führte. Ein stahlblauer Bergbach rauschte neben mir in die Tiefe und zwischen den Gebüschen und Bäumen erspähte ich zahlreiche gute Campingmöglichkeiten. Nur waren die Packtaschen praktisch leer, um unnötiges Gewicht beim Aufstieg einsparen zu können. Dies wurde mir nun zum Verhängnis und so fuhr ich weiter bis zur nächsten Stadt. Die Wolkenberge über mir türmten sich immer höher auf und schon bald zuckten erste Blitze aus dem dunkelgrauen Himmel.
Als ich am nächsten Tag aufwachte, blickte ich direkt in zwei Hundeaugen welche neugierig das Innere von dem Zelt erkundeten. Direkt am Stadtrand am Ufer eines Flusses zu campieren war vielleicht nicht gerade die beste Idee, aber als ich am Vortag hier ankam, waren aufgrund des Unwetters keine Fussgänger mehr unterwegs und so merkte ich gar nicht wie belebt dieser Ort eigentlich war. Schnell rettete ich mein Frühstück vor dem Hund und begann zu packen, bevor noch mehr Hunde mir das Essen streitig machen wollten.
Ein dichter Morgennebel überzog die Landschaft mit Tautropfen und schränkte die Sicht auf nur wenige Meter ein. Als ich zurück auf die Hauptstrasse einbog, hörte ich den Verkehr lange bevor ich ihn überhaupt sehen konnte. Aus der milchigen Masse leuchteten die Scheinwerfer des Gegenverkehrs und liessen die Fahrzeuge so nur erahnen. Endlich setzte sich die Sonne durch und löste den Nebel stellenweise etwas auf. Obwohl es bereits Oktober war, hatte die Sonnen noch eine hohe Kraft und schien warm auf meine Haut. Ich verliess die Hauptstrasse und bog auf eine kleine Seitenstrasse ein, welche sich rund um den Liptovská Stausee zog. Als die Strasse etwas anstieg, lag der Morgennebel unter mir und die Hohe Tatra ragte dahinter majestätisch in den blauen Himmel.
Nach einer Kurve führte die Strasse nach Süden durch ein langes Tal wobei die Strasse stetig weiter leicht anstieg und auf der Passhöhe befand sich ein kleines Skigebiet. Sessellifte führten direkt über die Strasse und Hotels und Restaurants standen verstreut in den Berghängen. Was hier im Winter los sein wird, konnte ich nur so ungefähr erahnen. Über einen steilen Downhill kam ich ins nächste Tal, nur um kurz darauf wieder über einen weiteren Berg zu fahren, nach welchem ich einen Blick auf eine weite flache Ebene hatte. Es war die letzte Erhebung und ab jetzt führte die Strasse mehr oder weniger schnurgerade bis nach Bratislava, der Hauptstadt von der Slowakei.
Grün zog die Donau ein paar dutzend Meter unter der Brücke hindurch und weiter nach Ungarn. Ich fuhr auf dem Radweg, auf welchem ich bereits schon einmal vor knapp 3.5 Jahren unterwegs war. Das Gefühl den Kreis, die Umradelung der Welt, tatsächlich geschafft zu haben war überwältigend und verursachte Hühnerhaut. Die Burg von Bratislava thronte im Sonnenlicht auf dem Hügel über der Stadt.
Direkt nach der Brücke bog ich auf den internationalen Radweg, den Eurovelo 6, welcher vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer führt und über welchen ich damals Europa verliess um nach Asien zu fahren. Der Asphalt war so smooth und die Reifen rollten so leicht, dass sämtliche Anstrengungen verflogen. Meine Kopfhörer spielten einer dieser «Good-Feeling»-Musikstile, welcher alle grauen Wolken am Himmel auflöste und die Welt wie durch eine rosarote Brille erscheinen liess. Das Grenzgebäude flog links an mir vorbei und ohne anhalten zu müssen rollte ich nach Österreich hinein. Das letzte Mal fuhr ich auf dieser Strecke in der Gegenrichtung direkt in hinein in den Sonnenuntergang (siehe hier). Viel zu spät verliess ich damals Wien, da am Vorabend noch eine grosse Geburtstagsparty über die Bühne ging und Chocolate ein paar technische Probleme hatte. Erst kurz vor Mitternacht erreichte ich damals Bratislava, ich konnte mich aber noch erinnern, dass die Strecke dazwischen wie eine Autobahn für Radfahrer war. Keine einzige Strasse kreuzte den perfekt asphaltierten Radstreifen, welcher sich wie ein gerader Strich am Ufer der Donau entlang zog. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 30km/h flog ich damals den Lichtern der Hauptstadt entgegen und schaffte die knapp 100km zwischen den beiden Hauptstädten in wenigen Stunden.
Und nun war ich zurück. Zurück auf dem Radweg-Highway an welchen ich so oft dachte während den Schlagloch-verseuchten Strassen in Asien und Lateinamerika wo mir der restliche Verkehr nur so um die Ohren raste.
Mit dem schnurgeraden Radweg vor dem Vorderrad trat ich mehr in die Pedalen. Die Geschwindigkeit auf dem Tacho erhöhte sich auf 27km/h und der Fahrtwind rauschte lauter in den Ohren. Nun noch die Musik auf volle Lautstärke stellen, denn ab hier gibt es keinen anderen Strassenverkehr mehr für die nächsten 60 Kilometer! Wieder flog ich dahin. 3.5 Jahren später, auf dem gleichen Radweg, nur dieses Mal in die Gegenrichtung. Meinem Zuhause entgegen, welches ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte, dass sich die baldige Rückkehr absolut surreal anfühlte.
Erste Flugzeuge welche knapp über meinen Kopf hinwegflogen, kündigten die Nähe zu Wien an. Aber noch war es zu früh um über den Baumkronen die Hochhäuser zu sehen. Nur kurz darauf nahm auch der Radverkehr deutlich zu und nachdem der Radweg für dutzende Kilometer ohne Kurven geradeaus ging, machte dieser nun einen Bogen direkt hinein in das Industrieviertel. An den Ufern roch es nach grilliertem Fleisch und nach weiteren zwei Kilometer erschien die Skyline von Wien vor der untergehenden Sonne. Über den Prater, die riesige Parkanlage der Stadt, fuhr ich hinein in das Zentrum, ohne dabei auch nur einmal die Strasse mit dem motorisierten Verkehr teilen zu müssen. Etwas, was bei fast keiner anderen Stadt weltweit so möglich wäre.
Und dann stand ich vor der Türe von Matthias, bei welchem ich bereits bei meinem letzten Besuch hier übernachten durfte.
Direkt nach der Brücke bog ich auf den internationalen Radweg, den Eurovelo 6, welcher vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer führt und über welchen ich damals Europa verliess um nach Asien zu fahren. Der Asphalt war so smooth und die Reifen rollten so leicht, dass sämtliche Anstrengungen verflogen. Meine Kopfhörer spielten einer dieser «Good-Feeling»-Musikstile, welcher alle grauen Wolken am Himmel auflöste und die Welt wie durch eine rosarote Brille erscheinen liess. Das Grenzgebäude flog links an mir vorbei und ohne anhalten zu müssen rollte ich nach Österreich hinein. Das letzte Mal fuhr ich auf dieser Strecke in der Gegenrichtung direkt in hinein in den Sonnenuntergang (siehe hier). Viel zu spät verliess ich damals Wien, da am Vorabend noch eine grosse Geburtstagsparty über die Bühne ging und Chocolate ein paar technische Probleme hatte. Erst kurz vor Mitternacht erreichte ich damals Bratislava, ich konnte mich aber noch erinnern, dass die Strecke dazwischen wie eine Autobahn für Radfahrer war. Keine einzige Strasse kreuzte den perfekt asphaltierten Radstreifen, welcher sich wie ein gerader Strich am Ufer der Donau entlang zog. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 30km/h flog ich damals den Lichtern der Hauptstadt entgegen und schaffte die knapp 100km zwischen den beiden Hauptstädten in wenigen Stunden.
Und nun war ich zurück. Zurück auf dem Radweg-Highway an welchen ich so oft dachte während den Schlagloch-verseuchten Strassen in Asien und Lateinamerika wo mir der restliche Verkehr nur so um die Ohren raste.
Mit dem schnurgeraden Radweg vor dem Vorderrad trat ich mehr in die Pedalen. Die Geschwindigkeit auf dem Tacho erhöhte sich auf 27km/h und der Fahrtwind rauschte lauter in den Ohren. Nun noch die Musik auf volle Lautstärke stellen, denn ab hier gibt es keinen anderen Strassenverkehr mehr für die nächsten 60 Kilometer! Wieder flog ich dahin. 3.5 Jahren später, auf dem gleichen Radweg, nur dieses Mal in die Gegenrichtung. Meinem Zuhause entgegen, welches ich schon so lange nicht mehr gesehen hatte, dass sich die baldige Rückkehr absolut surreal anfühlte.
Erste Flugzeuge welche knapp über meinen Kopf hinwegflogen, kündigten die Nähe zu Wien an. Aber noch war es zu früh um über den Baumkronen die Hochhäuser zu sehen. Nur kurz darauf nahm auch der Radverkehr deutlich zu und nachdem der Radweg für dutzende Kilometer ohne Kurven geradeaus ging, machte dieser nun einen Bogen direkt hinein in das Industrieviertel. An den Ufern roch es nach grilliertem Fleisch und nach weiteren zwei Kilometer erschien die Skyline von Wien vor der untergehenden Sonne. Über den Prater, die riesige Parkanlage der Stadt, fuhr ich hinein in das Zentrum, ohne dabei auch nur einmal die Strasse mit dem motorisierten Verkehr teilen zu müssen. Etwas, was bei fast keiner anderen Stadt weltweit so möglich wäre.
Und dann stand ich vor der Türe von Matthias, bei welchem ich bereits bei meinem letzten Besuch hier übernachten durfte.
«Suchen sie etwas bestimmtes?», ich sah die Frau nicht kommen da ich zu sehr mit dem Lesen der Klingelschilder beschäftigt war. Aber das Gesicht kam mir komischerweise bekannt vor. Diese sanften Gesichtszüge und der freundliche Blick erinnerten mich an jemanden, den ich bereits vor Jahren kennengelernt hatte. Und tatsächlich kannte ich die ältere Dame welche nun vor mir stand bereits, denn ich sah sie zum ersten Mal, als ich vor knapp 3.5 Jahren das erste Mal an Matthias Türe stand. Damals, als Chocolate noch brandneu war, praktisch keine einzige Kratzer hatte, die Reifen erst wenige hundert Kilometer Strasse hinter sich gebracht hatten, die Gepäcktaschen noch wasserdicht und dunkelblau waren und ich den Kopf noch voll hatte von dem Schweizer Alltag und nicht von den unglaublichsten Abenteuer an den abgelegensten Orten der Welt.
«Wir kennen uns!» sagte ich zu der Frau, welche mich fragend anblickte. «Wir sind uns schon einmal begegnet… genau hier, vor knapp 3.5 Jahren. Ich bin der Freund von Matthias, welcher mit dem Fahrrad um die Welt radeln wollte.»
Langsam hellte sich der fragende Gesichtsausdruck auf und ich sah, wie das Fragezeichen in ihrem Blick verschwand und einem breiten Lächeln Platz machte.
«Ja das gibt es doch nicht! Und jetzt sind sie wieder hier?»
«Naja, ich bin eigentlich gerade auf dem Weg zurück nach Hause. Die Welt liegt hinter mir. Knappe 58’000km um genau zu sein. Nun geht es nur noch über Slowenien und Italien zurück in die Schweiz.»
Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand und eine lange Pause entstand, während ihre Augen zuerst mich und dann Chocolate musterten. Die verschlissenen Packtaschen und die abgefahrenen Reifen bestätigten meine Geschichte, genau so wie die verrissenen Hosen, welche ich an diesem Tag trug. Ihre Augen weiteten sich bei dem Anblick und ungläubig drehte sie ihren Kopf wieder zu mir.
«Ja bist du deppert!? Das glaube ich jetzt ja nicht!!» Schnell griff sie in ihre Jackentasche und holte einen silbernen Schlüssel hervor.
«Komm rein. Du musst mir die ganze Geschichte erzählen!»
Ich werde diese Geschichte noch oft erzählen dürfen in den kommenden Wochen und Monaten. Tatsächlich schreibe ich gerade an einem Buch zur Reise, welches hoffentlich bald erscheint. Und dann wird es bestimmt auch noch Vorträge mit Fotos und Videos geben. Aber bis es so weit ist, folgt noch eine weitere Geschichte hier auf dem Blog. Die Geschichte, wie ich nach über 3.5 Jahren und 58’000km endlich wieder den Weg nach Hause fand: Die letzte Geschichte für immer – Finale!