Karte inkl. Track, Restaurants, Shops etc. ganz unten!
Espinazo del diablo – The devil’s backbone
Unterwegs mit dem Teufel – Espinazo del diablo, eine der gefährlichsten Strassen weltweit, führt vom mexikanischen Mazatlàn hoch hinauf nach Durango und ist nun Dank einem neuen Highway so gut wie verkehrsfrei. Perfekter Asphalt, keine Schlaglöcher, unzählige atemberaubende Aussichten, und nahezu perfekte Möglichkeiten zum campen. Also schnell hin, bevor dieser Geheimtipp die Welt erobert. Doch Achtung, denn die espinazo del diablo (the devil’s backbone) trägt ihren abschreckenden Namen nicht umsonst! Wer hier unterwegs ist, muss körperlich schon ziemlich fit sein, denn insgesamt müssen fast 9000 Höhenmeter auf knapp 320 Kilometern bezwungen werden. Jaja ich weiss, das hört sich nach einem relativ flachen Aufstieg an, jedoch fallen fast alle Höhenmeter auf nur wenigen Kilometern an, während der Rest relativ flach ist oder sogar Downhills aufweist. Also nichts da mit gemütlichem Wochenende-Ausflug, dies hier ist harte körperliche Arbeit, welche aber mehr als nur belohnt wird mit authentischem mexikanischem Dorfleben und unglaublichen Aussichten über die Berglandschaften.
Da wie bereits erwähnt der meiste Verkehr nun über die supermoderne Carretera 40D führt, wird man nahezu von keinen motorisierten Verkehrsteilnehmer belästigt, allerdings sind natürlich auch die Shops, Restaurants und Hotels nicht mehr so zahlreich. Wer in Hotels übernachten und nicht selber kochen möchte, muss daher etwas voraus planen, da man sich sonst schnell in der Dunkelheit mitten auf einer verlassenen Strasse in den Bergen wieder findet. Ich bin die Strecke im November 2017 gefahren und habe dabei ausschliesslich gezeltet und zumindest Abends selbst gekocht. In diesem Bericht findet ihr aber auch Angaben zu Hotels, welche ich unterwegs entdeckt habe. Falls ihr campt, beachtet dass die Temperaturen Nachts in den höheren Gebieten locker mal den Gefrierpunkt erreichen können! Die komplette Strecke könnte man wahrscheinlich in 3 Tagen bewältigen, es ist allerdings besser sich 4-5 Tage einzuplanen, da die atemberaubende Landschaft sonst einfach an einem vorbeizieht. Also los geht’s!
Tag 1, Mazatlàn – La Guayanera:
Mazatlàn ist ein Ort an dem es sich gerne auch länger verweilen lässt. Die wunderschöne bunte Altstadt erzählt aus der Kolonialzeit und die Kirchen geben ein super Fotomotiv ab. Viele kleine kostengünstige Hotels machen einen Aufenthalt hier zusätzlich attraktiv. Wer sich gerne durch die mexikanische Küche schlemmen möchte, ist beim Mercado municipal Jose Maria Suarez am richtigen Ort. Hier befinden sich auch zahlreiche Kleidergeschäfte und Souvenirläden. Es ist jedoch besser, sich die Packtaschen noch nicht hier zu füllen, es sei denn, man möchte gerne alles noch die folgenden 9000 Höhenmeter hinauf transportieren.
Aus Mazatlàn raus führt leider kein Radweg, sondern nur der Highway 15, welcher aber meistens über einen breiten Seitenstreifen verfügt. In der nächst grösseren Ortschaft “Villa Union” gibt es viele günstige Restaurants, Essensstände sowie Bankautomaten. Von hier beginnt der Highway 40, welcher zuerst in Nordöstlicher Richtung aus der Stadt rausführt. Es folgen kleine Rolling Hills, sowie auch erste etwas längere Ansteigungen. Dies ist wahrscheinlich der gefährlichste Teil der gesamten Route, da es keine Seitenstreifen gibt bei gleichzeitig relativ hohem Verkehrsaufkommen. Ein Rückspiegel ist zu empfehlen!
45 Kilometer nach Mazatlàn erreicht man die letzte grössere Stadt vor El Salto und es empfiehlt sich, hier nochmals Proviant und Wasser aufzutanken. Wer in Hotels schlafen möchte, sollte hier seinen Tag beenden, da es lange dauert bis zur nächsten Unterkunft. Direkt nach Concordia beginnt der Aufstieg, welcher so schnell auch nicht mehr aufhören wird. Dazwischen gibt es Möglichkeiten seine Flaschen aufzufüllen oder Essen zu kaufen (s. Karte). Restaurants sind aber Mangelware! In Copala gibt es Restaurants und Shops, dafür muss allerdings der Highway verlassen werden. Die Shops direkt am Highway waren bei meinem Besuch geschlossen.
Camping ist hier aufgrund der steilen Hügel etwas schwieriger, aber bei Kilometer 243 gibt es einen etwas tiefer gelegenen und nicht sichtbaren Platz, welcher noch vom Bau des neuen Highways stammt. Dieser Platz eignet sich super zum zelten.
Tag 2, La Guayanera – Los Àngeles
Der nächste Tag beginnt so wie der letzte aufgehört hat, nämlich mit einem Uphill. Das Restaurant gleich um die Ecke ist übrigens geschlossen, nur wurde das Hinweisschild direkt beim Campingplatz noch nicht entfernt. Der erste Shop kommt nach knapp 10 Kilometern, kurz bevor die Strasse in einem kurzen Downhill runter nach Santa Lucia führt. Hier gibt es auch ein Hotel, welches gemäss Beschilderung geöffnet sein muss (ich habe es aber nicht angeschaut!). Direkt nach dem Shop folgt der einzige wirklich nennenswerte Downhill an diesem Tag runter nach Santa Lucia. Dort gibt es einen weiteren Shop. Ab Santa Lucia führt die Strasse wieder hinauf und unter dem neuen Highway 40D hindurch, welcher nur wenige Kilometer später nochmals gekreuzt wird. Teilweise kann es hier etwas steiler werden, aber ein kleiner Fluss dazwischen sorgt für Abkühlung und Trinkwasser (Wasserfilter erforderlich). Nach dem Autobahnanschluss der 40D wird die Strasse wieder etwas flacher und auch bewohnter. Kurz vor der etwas grösseren Ortschaft “Potrerillos” befindet sich ein Hotel sowie ein Restaurant. In Potrerillos selbst ist die Auswahl jedoch grösser. Es empfiehlt sich hier etwas zu essen, da das nächste Restaurant etwas weiter weg ist.
Nach 23 Kilometern erreicht man das Dorf El Palmito, wo es einen Shop sowie mehrere Restaurants gibt. Die Strecke dazwischen verläuft teilweise ziemlich flach mit kleineren Downhills. Nach El Palmito passiert man dann das Dorf Revolcaderos, wobei ich dort auf den ersten Blick kein Restaurant oder Shop finden konnte. Ich habe kurz nach Revolcaderos gecampt, auf einem kleinen Feldweg welcher von dem Highway abzweigte. Es gibt aber auf jeden Fall noch bessere Orte zum campieren, allerdings ein paar Kilometer vor Revolcaderos.
Tag 3, Los Àngeles – Coyotes
Dies war der Tag mit den meisten Fotostopps. Da Los Àngeles bereits schon auf 2200 MüM liegt, beginnt bereits der Tag mit einer super Aussicht, und dies wird es auch noch den ganzen Tag über so bleiben. Die Strecke windet sich entlang der Bergkette und gibt so einen atemberaubenden Blick auf teilweise beide Seiten frei. An kleinen Bergbächen dazwischen kann die Wasserflasche wieder aufgefüllt werden. Das Highlight der Route folgt 18 Kilometer nach dem Start in Los Àngeles – Mirador el Espinazo del diablo. Hier führt der Highway über einen schmalen Berggrat, während links und rechts der Blick ins Tal frei ist. Bei schönem Wetter kann man hier kilometerweit sehen, während über dem Highway hohe Bergwände in den Himmel ragen.
Nach einem etwas steileren Anstieg flacht die Strasse dann endlich ab und führt durch Wälder nach Buenos Aires, wo es ein günstiges Restaurant gibt. Vorher muss noch ein Militärcheckpoint passiert werden, bei welchem es ebenfalls zwei Restaurants gibt, welche jedoch bei meiner Ankunft geschlossen waren. Ab Buenos Aires geht es mal endlich wieder für längere Zeit abwärts nach Ciudad, wo es einen grösseren Supermarkt sowie diverse Restaurants und Unterkünfte gibt.
Zwischen Ciudad und El Salto muss nochmals eine kleinere Ansteigung bezwungen werden, bevor die Strecke dann bis nach Durango endgültig abflacht. In El Salto gibt es ebenfalls zahlreiche Shops, Restaurant und Hotels. Ich entschied mich etwas ausserhalb in Coyotes zu campieren, wobei es ab El Salto unzählige Campingmöglichkeiten gibt. Bei Coyotes gibt es eine ziemlich grosse Tankstelle mit gut sortiertem Shop. Kaffee und Frühstück ist also kein Problem.
Tag 4, Coyotes – Durango
Diese Strecke ist im Vergleich zu den letzten drei Tagen eine ziemliche Spazierfahrt, da die Strecke nun in gemütliche Rolling Hills übergeht. Mit den müden Beinen kann aber natürlich auch dies ziemlich anstrengend werden. Direkt nach der Abzweigung zu Coyotes folgt auf der linken Strassenseite die gleichnamige Raststätte mit Shop. Hier am besten nochmals mit einem Kaffee stärken und evtl. die Wasserflaschen auffüllen.
Der Verkehr nimmt leider etwas zu, aber ist noch immer weniger als wie auf dem neuen Highway 40D. Immer mal wieder in den Rückspiegel schauen lohnt sich! Auf der Strecke passiert man zahlreiche kleinere Ortschaften mit Shops und Restaurants, wodurch man sich eigentlich nie wirklich Gedanken über Proviant etc. machen muss. Direkt nach der Ortschaft La Palmita führt die Strasse in eine kleine Schlucht worauf der einzige wirklich längere Aufstieg folgt. Danach geht es alles runter nach Durango wo gutes Essen, Hotels und eine schöne Altstadt den müden Radfahrer erwarten 🙂
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